Fragen zu Zylinderkopf/Dichtung

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obi_wlan_kenobi
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Fragen zu Zylinderkopf/Dichtung

Beitrag von obi_wlan_kenobi »

Hallo zusammen,

ich will mich daran versuchen, die ZKD an meinem T3 (KY) zu wechseln. So etwas habe ich noch nie gemacht, aber jeder fängt ja irgendwie mal an :roll:
Daher habe ich auch ein paar Fragen.. Aber vielleicht zuerst mal zur Leidensgeschichte:

Angefangen hat es auf der Autobahn mit viel zu hoher Temperatur und qualmen aus dem Motorraum -> ran fahren und siehe da, kein Kühlwasser mehr.
Ein Schlauch zum Kühler ist abgerutscht. Nach abkühlen lassen, Schlauch dran und Wasser auffüllen bin ich 500 m von der Autobahn heruntergefahren.
Durch zu hohen Druck im Kühlwasser (starkes Blubbern bei offenem Ausgleichsbehälter) ist der Schlauch abgerutscht.

Also vermutlich defekte ZKD (?). Ich habe gestern beim Abnehmen des Zylinderkopfs folgendes gefunden:
WhatsApp Image 2023-09-25 at 15.49.25(2).jpeg
Das weiße Zeug irritiert mich, kommt das von Wasser in dem Zylinder? Ein bisschen Rost ist da ja auch zu sehen. Der Motor lief jetzt ein paar Wochen nicht mehr... Zudem hab ich Stegrisse zwischen allen Ventilen.

Der größte Riss sieht so aus:
WhatsApp Image 2023-09-25 at 15.49.25.jpeg
Ich habe gelesen, dass bis 0,5 mm alles OK ist, bei mir sind es schon eher 0,6. Schon zu viel oder geht so was auch noch?

Über die Laufleistung von dem Motor habe ich keine Infos, sehe aber in allen Zylindern den Kreuzschliff, ich nehme an das ist gut? Gibt es sonst noch Sachen, die ich bei offenem Motor gleich mit checken sollte?

Angenommen die Risse sind noch akzeptabel, ist planen lassen ein Muss oder wie würdet ihr den Zusammenbau angehen?

Und mein Abgaskrümmer ist inklusive der Bolzen im ZK sehr verrostet. Eigentlich würde ich den gerne gleich mit tauschen, aber die Bolzen reiße ich garantiert ab.
Daher vielleicht doch dran lassen und nur die Stehbolzen Richtung Auspuff erneuern?

Ich würde mich sehr über Tipps und Anregungen freuen, damit der Motor bald wieder läuft:)
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Relaxo
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Re: Fragen zu Zylinderkopf/Dichtung

Beitrag von Relaxo »

Oberfläche auf Planheit und fühlbare Vertiefungen prüfen und wenn in Ordnung wieder verbauen. Fürs ordentlich Planschleifen müssen die Vorkammern raus und getrennt bearbeitet werden, da es neue Köpfe für kleines Geld gibt lieber ersetzen. Über die Risse würde ich mir keine Sorgen machen, das sieht nahezu bei jedem Motor so aus,

Verbaut war offensichtlich eine 3-Loch Kopfdichtung, wenn der Motor nicht mal überholt wurde, ist das bestimmt die falsche. Lieber den Kolbenüberstand messen und die richtige Dichtung bestellen.
newt3
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Re: Fragen zu Zylinderkopf/Dichtung

Beitrag von newt3 »

Wenn der Motor vorher Tacko lief kann man es versuchen.
Sind die Vorkammern alle in Ordnung, ich meine an der obersten rechts einen Riss zu sehen?
download/file.php?id=31671&mode=view

Der Stegriss sieht schon ganz amtlich aus. Kann das Ventil da noch abdichten? Ggf mal mit einer Flüssigkeit (prüfen oder von der andere Seite über den Kanal mittels Unterdruck).

Ordentlich sauber machen, dann prüfen obs plan ist (ordentliches Haarlineal und dann in alle richtugen. Glasscheibe geht vielleicht auch irgendwie) , Messen welche Kopfdichtung du brauchst (normal gleiche Lochzahl wie verbaut war). Neue Kopfschrauben und passende Anzugsreihenfolge (und die Gewinde sollten frei von Flüssigkeiten sein sonst reißt dir beim eindrehen der Schrauben das Gewinde!) , Drehmomente einhalten usw.

Wenn du mit Werkzeug umgehen kannst alles kein Hexenwerk. Um die Steuerzeiten hinzubekommen also den Zahnriemen wieder passend drauf brauchst halt was zum Abstecken und für die Einspritzpumpe dann die Messuhr - hast das wenigstens schonmal gemacht oder ist es auch Neuland ? (falls ja lass dir helfen oder ordentich Lektüre, Videos etc pp dann bekommt man das mit dem Verständnis was man da tut auch hin)

Was die stehbolzen am Krümmer angeht: Wenn der Krümmer dicht ist und du ihn so wieder verbauen kannst dann vielleicht einfach so lassen und freuen, wenn der ganze Rest der Reperatur gelingt.
Ansonsten mal schaumachen was der beste Weg ist den Muttern zu Leibe zu zücken?
Direkt der Mutternsprenger und anschließend ein vorsichtiger Versuch die Bolzen rauszudrehen und wollen die sich nicht drehen und ersetzt werden dann Gewinde nachschneiden? Sind es Kupfermuttern dann gehts mit dem Sprenger vielleicht ganz gut?
Wenn du es doch ab Schrauben probierst würd ich einen Ringschlüssel probieren und aufs Griffeine vorsichtig mit kleinem Hammer rausklöppeln - also nicht direkt mit Zug abreissen(gibst zug entsteht ja wärme und es reißt eher) - das Klöppeln nicht gleich in Löserichtung, sondern ggf anfang kurz in Richtung fest bevor man in Löserichtung loslegt. Wenn sich was bewegt dann immer Stück für Stück - markier dir ruhig auch Mutter und Bolzenende mit der Reißnadel um zu wissen ob sich mutter gedreht hat oder der Bolzen.
Reißt dir ein Bolzen ab ist sicher auch die Frage wo er abreißt, sprich ob direkt am ZylinderKopf oder oben im Bereich der Mutter so dass nach entfernen des Krümmers ein Bolzen stehenbleibt, den man greifen kann um ihn anschließend rauszudrehen(was dann vielleicht jemand mit Erfahrung macht. ggf auch Wärme einsetzen das Alu vom Kopf dehnt sich ja stärker als der Stahl vom Bolzen)
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TottiP
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Re: Fragen zu Zylinderkopf/Dichtung

Beitrag von TottiP »

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Wenn das Risse sind, hat er es hinter sich...
Gruß, Totti
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Ich reagiere auf PN´s nur noch wenn eine Rufnummer angegeben wird!
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obi_wlan_kenobi
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Re: Fragen zu Zylinderkopf/Dichtung

Beitrag von obi_wlan_kenobi »

Schonmal vielen Dank für die Antworten! Ich werde heute Abend oder morgen nochmal genauer auf die Suche nach Rissen gehen und schauen, ob die Ventile abdichten. Die Krümmer Geschichte werde ich dann vielleicht doch lieber nochmal hinten anstellen.

Warum sollen die Gewinde frei von Flüssigkeiten sein? Also werde ich machen, aber verstehen tue ich es nicht :gr
Steuerzeiten einstellen ist auch Neuland, aber genug technisches Verständnis und Motivation mich einzulesen sollte da sein:)
Was taugen da die günstigen Messuhren zum einstellen des Förderbeginns? Oder nett bei einer Werkstatt fragen ob man eine ausleihen kann
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Neuling86
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Re: Fragen zu Zylinderkopf/Dichtung

Beitrag von Neuling86 »

Die Gewinde der Kopfschrauben sind Sacklöcher. Da sich Flüssigkeiten nur bedingt komprimieren lassen, kann es sein dass du beim eintreten der Schraube deinen Block sprengst
Gruß Lukas
Relaxo
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Re: Fragen zu Zylinderkopf/Dichtung

Beitrag von Relaxo »

Die günstigen Messuhren tun ihren Dienst, das Verdrehen der Skala ist bei Manchen etwas frustrierend, aber machbar. Das Werkzeug hat heute kaum eine Werkstatt mehr.
obi_wlan_kenobi
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Re: Fragen zu Zylinderkopf/Dichtung

Beitrag von obi_wlan_kenobi »

Ich habe nochmal gründlich nach Rissen gesucht. Die von euch angemerkten Stellen waren, nur Riefen vom Schleifen eines Vorbesitzers, zumindest nicht von mir. Die Vorkammer von Zylinder 1 hat allerdings zwei feine Risse
WhatsApp Image 2023-09-27 at 12.07.16.jpeg
Ist das schlimm, kann man diese auch separat tauschen oder ist damit eher ein neuer Kopf sinnvoll?

Ich habe auch alle Ventile mit Unterdruck geprüft, die Ventile an Zylinder 2 (der mit dem Rost) sind nicht ganz dicht. Ich nehme an, das liegt an nicht ganz planen Oberflächen an der Stelle, wo Kopf und Teller abdichten. Auch da ist etwas Rost erkennbar.
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Alexander
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Re: Fragen zu Zylinderkopf/Dichtung

Beitrag von Alexander »

Ich würde den Kopf nicht wieder verbauen.
Die Vorkammer scheint doch auch lose zu sein, die hat sich doch ein Stück verdreht.
Deine Fehlerbeschreibung läßt auch vermuten das es noch einen Riß zwischen Wasserkanal und Vorkammerraum gibt.
Mach den neu. Dann brauchst du dich auch nicht mit den alten Stehbolzen am Krümmer rumärgern.
Viele Grüße,
Alexander
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Re: Fragen zu Zylinderkopf/Dichtung

Beitrag von Relaxo »

Die Vorkammer ist schrott, wenn sich der Riss fortsetzt und ein Stück in den Zylinder fällt ist der Motor Totalschaden. Wie lange das gut geht kann dir keiner Vorhersagen. Die Vorkammer kannst du von oben raus drücken aber wenn die Kammwr schon lose ist war der Kopf mal massiv überhitzt und auch eine neuen Vorkammer kann sich mit der Zeit lösen und Probleme machen.
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Re: Fragen zu Zylinderkopf/Dichtung

Beitrag von obi_wlan_kenobi »

Ich habe mal mit einer Zange versucht die Vorkammer zu bewegen, erfolglos. Zumindest im kalten Zustand ist die fest. Nachdem ich Bilder gesehen habe von Motoren in denen sich die Vorkammer gelößt hat würde das Risiko aber auch nicht eingehen wollen.

Würdet ihr dann einen komplett neuen Kopf mit Ventilen und Nockenwelle kaufen? Als Student ist das Geld nicht grade üppig, kann ich von meinem noch Teile übernehmen ohne schlampig zu sein?

Ich habe auch mal nach gebrauchten geschaut aber nicht viel gefunden. Vielleicht hat hier zufällig noch jemand einen Kopf von dem er sich trennen würde?
Relaxo
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Re: Fragen zu Zylinderkopf/Dichtung

Beitrag von Relaxo »

Ich würde den Kopf ohne Nockenwelle, mit Ventilfedern kaufen. Persönlich habe ich am Diesel noch keine beschädigte Nockenwelle gesehen. Du brauchst dann aber zum Zusammenbau einen Ventilfederspanner und Shims zum Ventilspiel einstellen. Die Ventile werden sicher auch in Ordnung sein, wenn du viel Zeit hast zum Reinigen und Einschleifen kannst du da nochmal 100€ sparen.

Einen CS Kopf habe ich auch noch, der hat aber sicher Stegrisse und müsste genauer untersucht werden.
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